MA-Arbeit von Simon Kurze, Design of Playing and Learning, Wintersemester 2020/2021
zackig. baukasten für eine menschenfreundliche stadt
Unser Stadtbild ist geprägt von kahlen, asphaltierten Plätzen mit wenig Sitzmöglichkeiten und kaum schönen Orten zum Verweilen, mehrspurigen, stark befahrenen, lauten Straßen und überfüllten Parkplätzen- und -häusern. Täglich setzen wir uns dieser grauen Welt voller Lärm, Dreck und Gefahren durch den Straßenverkehr aus und schränken unseren Lebensraum zugunsten der Mobilität ein. In meiner Arbeit habe ich das Ungleichgewicht zwischen Menschen und Maschinen im urbanen öffentlichen Raum untersucht. Dabei habe ich Halle/Altstadt exemplarisch erforscht und nach Möglichkeiten der gestalterischen Intervention gesucht.
Das Ergebnis ist ein partizipativer Bautisch. Dieser besteht aus einer Grundplatte mit eingefrästen Raster, unzähligen Bausteinen in vier verschiedenen Längen und Farben sowie Aluminiumdraht. Damit lassen sich in kürzester Zeit Modelle von Stadtmöbeln im 1:10 Maßstab erstellen. Die Handhabung ist kinderleicht und die Kombinationsmöglichkeiten unendlich. Der Baukasten ermöglicht in Interaktion mit anderen Menschen Möbel für öffentliche Straßen und Plätze zu konstruieren, welche dann einfach im Maßstab 1:1 nachgebaut werden können. Die Möbelstücke bestehen aus farbig lackierten Holzbalken, welche durch Edelstahlrohre miteinander verbunden werden. Diese einfache Steckbauweise ist langlebig und stabil. Sie reduziert aber auch die Kosten und macht die Möbel erweiterbar und reparierbar.
Ziel meiner Masterarbeit ist zum einen auf die systematische Verdrängung von Begegnungs- und Aufenthaltsräumen zugunsten des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) aufmerksam zu machen. Zum anderen soll meine Masterthesis durch spielerische und partizipative Ansätze zeigen, wie mit einfachen Mitteln Stadträume menschenfreundlicher gestaltet werden können. zackig. kann dazu beitragen den öffentlichen Raum in Großstädten für den Menschen attraktiver und bespielbarer zu machen.