Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle stellen, gemeinsam mit der Berliner Künstlerin Nanne Meyer, von Samstag, 26. Oktober bis Samstag, 23. November 2024, Arbeiten zum Thema Sammlung in der Galerie oqbo | raum für bild wort ton in Berlin aus.
Elf Studierende verschiedener Studiengänge und -richtungen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle stellen gemeinsam mit der Berliner Künstlerin Nanne Meyer ihre Werke vom 26. Oktober bis 23. November 2024 in der Galerie oqbo in Berlin aus.
Im Fokus der Ausstellung (Dis)ordering Things steht die Sammlung als ästhetische Form und als Prinzip der Kategorisierung des Dinglichen. Jede*r Künstler*in erschafft eine Ordnung mit einer eigenen inneren Logik und Ästhetik, die auf individuellen Entscheidungen beruht. Eine persönliche Art des Sammelns spiegelt die spezifische Anschauung der Urheber*innen ebenso wider wie ein von dem*der Künstler*in geschaffenes Gemälde. Jede Sammlung zeigt ihre eigene Art und Weise, die Dinge und ihre Bedeutungen in Beziehung zu setzen. Das Augenmerk des Ausstellungsprojekts liegt darauf, herauszufinden, was verschiedene Formen des Sammelns uns über die jeweiligen Beziehungen zur umgebenden Welt erzählen können.
Merle Häußler, Studentin in der Studienrichtung Malerei/Glas, sammelt in ihrer Arbeit gum gum style (collecting sticky thoughts) 12 Teller, von denen jeder einen einzigartigen Kaugummiabdruck aufweist. Sie setzt sich dabei mit dem Sammeln von Gedanken und Erinnerungen auseinander, die – wie Kaugummi – formbar, ständig in Bewegung und in jedem Moment einzigartig sind.
Annina Sarantis aus der Studienrichtung Buchkunst beschäftigt sich in ihrer Sammlung Souvenir mit der Idealisierung von Erinnerungen sowie der Spannung zwischen Fiktion und Realität. Das Werk hinterfragt die Bedeutung des Souvenirs, das zwar ein Symbol für individuelle Erinnerungen ist, aber als reproduzierbarer Gegenstand oft nur eine idealisierte und verfremdete Vorstellung eines Ortes vermittelt.
Joanna Zvonars Arbeit Of being a creature wiederum ist ein transparentes, textiles Gewebe, in dessen Webprozess Objekte eingesetzt wurden. Durch seine Transparenz wird das Gewebe zu einer Art Vitrine oder Setzkasten: ein Ort, an dem verschiedene Objekte zusammenkommen. Die Studentin der Textilen Künste reflektiert mit dem Thema des Sammelns über das Sterbliche und das Ewige, über das Vergängliche und das Bleibende.
Bei Niklas Junkers kinetischer Installation Am Beispiel der Nuss handelt es sich um eine Vitrine, in der sich Erdnüsse in ihrem eigenen kleinen System bewegen, was an eine Art physikalisches Experiment erinnert. Die Nüsse, die sich im Kreis drehen und miteinander kollidieren, stehen in der Arbeit des Studenten der Zeitbasierten Künste für aufdringliche Gedanken, die sich im Kopf festsetzen und nicht mehr gestoppt werden können.
Kuratiert wird (Dis)ordering Things von Anastasia Patapkina und Pavel Khizhnyak, Studierende des Masterstudiengangs Kunstwissenschaften an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, betreut von Prof. Dr. Nike Bätzner, Professorin für Kunstgeschichte an der BURG, sowie Michael Bause und Seraphina Lenz von der Galerie oqbo.
Ausstellende:
Annina Sarantis (Buchkunst), Emil Schönert (Malerei/Glas), Joanna Zvonar (Textile Künste), Jonas Fries (Zeitbasierte Künste), Julia Frank (Bildhauerei/Figur), Louisa Pieper (Malerei), Lucas Kurz (Zeitbasierte Künste), Luise von Cossart (Malerei/Glas), Merle Häußler (Malerei/Glas), Ruth Wadenpohl (Malerei), Niklas Junker (Zeitbasierte Künste), Nanne Meyer (Berlin)
(Dis)ordering Things
Ausstellungsdauer: 26. Oktober bis 23. November 2024
Eröffnung: Freitag, 25. Oktober 2024, 18 Uhr
Finissage: Samstag, 23. November 2024, 18 Uhr
Ort: oqbo | raum für bild wort ton, Brunnenstraße 63, 13355 Berlin-Wedding
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag, 15 bis 18 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Kurator*innen: Anastasia Patapkina und Pavel Khizhnyak
Grafik: Ruben Lyon
Weitere Informationen: https://www.burg-halle.de/hochschule/ausstellungen/a/disordering-things/ und https://www.oqbo.de/
Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #BurgHalle, #DisorderingThings und #oqbo
Begleitprogramm
Donnerstag, 7. November 2024, 19 Uhr
Gespräch mit den Kurator*innen und Roland Albrecht, Gründer des Museums der Unerhörten Dinge in Berlin, über Sammlungspraktiken und deren Bedeutung in seiner künstlerischen Arbeit und dem unkonventionellen Experimentieren des Museums mit dem Begriff Sammlung.
Freitag, 15. November 2024, 19 Uhr
Gespräch mit den Kurator*innen und dem Künstler, Kurator und Experten für chinesische zeitgenössische Kunst in Berlin, Andreas Schmid, über die Ursprünge des Archivs, die Prinzipien der Archivierung sowie die Besonderheiten privater Sammlungen.
Samstag, 23. November 2024, 18 Uhr
Finissage und Gespräch mit den Kurator*innen und der Berliner Künstlerin und Ausstellenden Nanne Meyer über die spezifischen Merkmale ihrer Sammlung und inwiefern sie sich von traditionellen Formen des Sammelns unterscheiden.