WS 2020/21 Das Beste kommt zum Schluss - Entwurfskonzepte für das Dessert

Fachaufgabe im 1. Studienjahr im Produktdesign/ Keramik- und Glasdesign
7.1. – 29.01.2021

Elisa Bächle - Ebbe und Flut Ist Soße ein Beiwerk oder kann es der wesentliche Bestandteil sein, der durch das Gebäck erweitert wird? Ebbe und Flut ist ein Handteller, der Soße in den Fokus rückt. Hochkant kann die Soße transportiert werden. Um an die Soße zu gelangen muss eine Schwenkbewegung ausgeführt werde. Die Kante dient dabei als Richtungsführung der Schwenkbewegung. Ein Umschlag, der die Mulde schützend umgibt, dient als ergonomischer Griff. Zur Orientierung der Hand nützt eine Falte auf der Rückseite des Umschlags.

Nathalie Von Rüti - SIGNATURE SIGNATURE ist sowohl Backform, Servierunterlage als auch Saucenhalter für Baklava und Honig. Das Baklava formt sich jedes Mal individuell und spiegelt sich in der Struktur und den verschiedenen Schichten in SIGNATURE wieder. Der Gast wird eingeladen selbst herauszufinden wie es gebraucht werden soll. Durch die minimale Standfläche und die nach oben gehobenen Seiten wirkt es schon fast schwebend und lädt zum Anheben ein. Der Honig ist gezielt auf jeden Happen aufzusetzen, so kann die Süsse bei jedem Bissen neu bestimmt werden.

Ira Becker - ÜBERFLUSS ÜBERFLUSS erzeugt durch einen Kippmoment einen Schwall, der das Dessert überschwemmt. Es wird in Schräglage und mit der Soße in der Plattform am Tisch serviert und fordert den Gast auf, aktiv beim Anrichten des Desserts teilzuhaben und durch eine Kippbewegung Gebäck und Soße am Tisch zu verheiraten. Das Objekt soll auf eine überspitzte Weise als Repräsentant für das Leben im ÜBERFLUSS stehen und auf diesen Umstand Aufmerksam machen.

Alice Haubold - BERMUDA Angerichtet bietet sich durch die Form des Bermuda ein Dessert aus zwei Phasen. Die Präsentationsfläche zeigt einen Turm aus asiatischen Köstlichkeiten und lässt ihn über einer Soße aus Matcha thronen. Es entsteht die Herausforderung, die in den Ecken verborgene Soße zu erhaschen. Durch eine Kippbewegung fällt der Turm aus Kleinigkeiten auf die mit Soße bespielte, geschwungene Seite. Die Schütte an der oberen Ecke erlaubt es durch Anheben, die verborgene Köstlichkeit komplett in den Mund zu befördern.

Wir kippen, schütten, beträufeln und schwenken. Die letzte Zutat gibt unserem Nachtisch den letzten Schliff und komplettiert Geschmack und Konsistenz. Die Gebrauchsgeste ist mal ausschweifend und mal sparsam und stark abhängig vom Schüttgut, das es zu verteilen gilt.
Wir untersuchten in der ersten Woche der Fachaufgabe Schütte, Schnabel und Tülle und experimentierten mit unterschiedlichsten Möglichkeiten zu kippen und zu schütten sowie aufzufangen. In schnellen Modell-Studien näherten wir uns dem Thema und werteten erste Beobachtungen aus.

Die entstandenen Mock-Ups wurden im Anschluss ausgearbeitet und präzisiert. Das zu schüttende und auf zu fangende Lebensmittel wurde ebenfalls experimentell entwickelt und auf die Qualitäten der entstandenen Modelle, wie Darreichungsform und Handhabung optimiert.
Der Designprozess mündete in der Ausgestaltung von Marquetten aus Gips als Gefäße zum Ausgießen und Auffangen, die ihrem Inhalt und der Benutzung optimal angepasst wurden und ihre Qualitäten visuell transportieren.

Lehrende(r)