SoSe 2013, M.A. von Karin Backhaus

Die WerkSTOFFE beschreiben eine neue Materialgruppe, die sich einerseits die Vorzüge der textilen Fähigkeiten wie Beweglichkeit und Leichtigkeit und andererseits die Eigenschaften unterschiedlicher Materialien zu nutze macht. Sie sind sozusagen das Verbindungsglied zwischen Textilien und Baumaterialien, und können dadurch für neue Einsatzgebiete in der Architektur, Innenarchitektur, aber auch für Möbel und Assecoires eine Anwendung finden.

Das textile Geflecht verbindet durch die Weberei und Stickerei die einzelnen Materialien untereinander und ermöglicht die Flexibilität der WerkSTOFFE. Die Besonderheit besteht darin, dass durch die textilen Techniken zusätzliche Chemikalien, wie Binde- oder Klebemittel nicht benötigt werden, um einen WerkSTOFF zu produzieren. Das ermöglicht sowohl eine nachhaltige Herstellung, als auch eine gute Recycelfähigkeit der WerkSTOFFE.

Eine weitere besondere Eigenschaft erhalten die WerkSTOFFE durch ihre individuelle Zusammenstellung aus den unterschiedlichen Materialien, verschiedenen Garntypen und textilen Techniken. Je nach Anwendungsfall kann aus diesen drei Faktoren ausgewählt und ein entsprechender WerkSTOFF zusammengestellt werden, der die Funktionsweise, aber auch die ästhetische Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst.

So können dehnbare oder verformbare, sowie beidseitig nutzbare WerkSTOFFE entstehen, die aufgrund ihrer Materialien zum Beispiel reflektieren, dämmen oder Feuchtigkeit im Raum regulieren können. Dies sind nur einige Beispiele für die Wandelbarkeit der WerkSTOFFE.

Grundsätzlich besteht der Reiz dieser Materialgruppe darin, starre und solide Baustoffe oder Materialien in flexible, fließende „Textilien“ umzuwandeln.