Komplexes Gestalten, Spiel- und Lerndesign, ab 3. Studienjahr BA, ab 1. Studienjahr MA, Wintersemester 2023/2024, KM Martin Hensel, Prof. Karin Schmidt-Ruhland
Was brauchen Kinder?
Design für kleine Leute
In diesem Semester geht es um Design für Menschen im Kindesalter. Die Entwicklungspsychologie unterteilt die Kindheit in Phasen. Uns interessiert hier die frühe Kindheit im Alter von 3-6 Jahren und die mittlere Kindheit im Alter von 6-11 Jahren.
Für diese Altersgruppe findet man Produkte und Spielmaterialien aus allen Lebenslagen. Gerade bei den Produkten des täglichen Bedarfs spielt in diesem Zusammenhang oftmals der spielerische Ansatz eine Rolle.
Psycholog*innen und Pädagog*innen untersuchen die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung des Kindes in unterschiedlichen Altersstufen. So unterscheidet z.B. Piaget aufeinanderfolgende Spielformen in der Entwicklung des Kindes: zunächst das Übungsspiel in der sensomotorischen Phase, gefolgt von dem symbolischen Spiel, auch Phantasie und Rollenspiel genannt, abgelöst schließlich durch das Regelspiel, in dem soziale Kompetenz und Wettstreit Bedeutung gewinnen. Hinzu kommen Konstruktionsspiele, sie werden im Übergang vom symbolischen Spiel zu nichtspielerischen Aktivitäten verortet.
Innerhalb dieser Spielformen können Produkte dazu beitragen, Verhaltensweisen auszuprobieren, motorische Fertigkeiten zu trainieren, handwerkliches Geschick zu üben, Erinnerungsvermögen zu schulen und strategisches Handeln zu erlernen, zugleich prägen sie das ästhetische Empfinden.
In diesem Semester hat jede/jeder die Möglichkeit einen Produktbereich, eine Spielart auszuloten und ein Konzept oder einen Entwurf innerhalb des ausgewählten Bereiches zu realisieren.
Innerhalb eurer Gestaltungsarbeit geht es vor allem darum sich in einzelne Aspekte des Designprozesses zu vertiefen. Sei es in Form und Ästhetik, in Methoden, Handlungen und Experimenten, in Material und Konstruktion, durch Variantenbildung und Durchdringung im Detail.