WiSe 2018/2019 • Bachelorarbeit • betreut von Prof. Bettina Göttke-Krogmann

Material in seinem Ursprung, in seiner Reinheit und Rohheit als Überträger für seine Lebendigkeit. In seiner Sinnlichkeit steht die Materie als Individuum und tritt dadurch in Kommunikation.
Die Lebendigkeit eines Materials steht im Fokus der Arbeit, um uns als Be- trachter die Möglichkeit zu geben, uns in seine Qualitäten einzuführen und sie zu spüren. Im schöpferischen Prozess wird das ursprüngliche Naturma- terial zu einem künstlichen Stoff, welcher letztendlich wieder dem Kreislauf verfallen kann und in die Natur zurückführt.

Der aus Stärke oder Algen gewonnene Kunst-stoff steht für das Emotionale, das in der Materie selbst steckt. Er verkörpert das Lustvolle, Unkonventionelle und Innovative. Die Substanz trägt ihr Wesen in der Reinheit ihrer Roh- materialien und trägt so seine eigene Ästhetik und seinen Charakter durch seinen puren Ursprung - dem Maiskolben und des Seetangs.

In der Bearbeitung der Rohmasse durch mich als Gestalter lässt die Materie Raum für Prozesse des Zufalls und fordert diese ebenso heraus, so werden Materialimpulse aufgenommen und stärken die Sprache der Substanzen. Der selbsthergestellte Kunst-stoff spricht so mit uns als Betrachtern in seinem vollen Wesen und gibt die Möglichkeit ihn als Material zu erleben.

Auch die Farbigkeit ist gewonnen aus natürlichen Ursprung, durch das Verfahren der Direktfärbung. So verstärkt sie den Gedanken der puren Materialität und unterstützt die sinnliche Erscheinung des Kunst-stoffs.