Christian Freitag | Masterthesis Multimedia Design, Wintersemester 2014/15
Es gibt genügend Beispiele für einfache Musikvisualisierungen, die Parameter des Klangs wie Lautstärke oder BPM in visuelle Signale umwandeln, und so teilweise ansprechende Bilder erzeugen. Das war aber nicht Ziel dieser Arbeit. Der Anspruch bei "Klangwelten" war es, Ansätze für eine gleichberechtigte Verbindung von Auditivem und Visuellem zu finden; eine äquivalente optische Erscheinung für das Gehörte, die man im besten Fall auch verstehen und nachvollziehen kann.
Dabei geht es immer um den (vermeintlichen) Gegensatz von Genauigkeit und Lesbarkeit, von Präzision und Vereinfachung. Klangvisualisierungen beschreiten insofern immer eine Gratwanderung zwischen Abbild und Abstraktion, wobei es gilt, eine gesunde Mischung zu finden.
"Klangwelten" versucht diesem Problem mit der Abbildung von komprimierten Spektrogrammen zu begegnen, die für jedes Musikstück einzigartig, und mit einem gewissen Vorwissen auch lesbar sind. Dabei lassen sich beispielsweise der Rhythmus, Lautstärkeunterschiede und Frequenzbetonungen direkt aus der Grafik ableiten. Die Darstellungen bieten damit ein Grundkonzept für unterschiedliche Anwendungsszenarien, z.B. in der Musikindustrie, der Audiobearbeitung oder im Ausstellungskontext.
Christian Freitag, Masterabschlussarbeit, Februar 2015
Prototyp: unity3d
Mentor: Prof. Bernd Hanisch