Projekt von Anja Bender, Wintersemester 2011/12, Editorial Design, Prof. Anna Berkenbusch, Dipl.-Des. Jenny Baese

Was macht das Goethe Institut eigentlich? Das war die Fragestellung des Kurses, mit der wir uns neben einer Plakatserie auch in einem Schwerpunktprojekt beschäftigt haben. Ich habe mich hier auf die umfassende Arbeit des Goethe Instituts im Kulturprogrammbereich konzentriert. Bei der anfänglichen – vorwiegend auf das Internet bezogenen – Recherche zur Präsenz des Goethe Instituts ist mir aufgefallen, dass es keine umfassende Sammlung der weltweit über 5.000 Kulturprogramme gibt. Es fehlt sowohl an einer zentralen, vollständigen Archivierung, als auch an einer Sammlung der Stimmen der Beteiligten. Ausgehend von dieser Situation habe ich eine Internetplattform konzipiert und gestaltet, die in Zukunft diesen Arbeitsbereich des Goethe Instituts repräsentieren soll. 

Die Plattform soll alle, an Goethe-Instituten weltweit entstandenen, Projekte und Kooperationen im kreativ-künstlerischen Bereich sammeln, archivieren und kostenlos im Internet für jedermann sichtbar machen. Zudem soll der individuelle Eindruck, den die Zusammenarbeit bei jedem Teilnehmer hinterlassen hat, kommuniziert werden. Die Sicht der Teilnehmer, und nicht die des Veranstalters, steht im Fokus. Auf der Plattform können sich die Künstler und Kreativen untereinander international und über die individuellen Projekte hinaus vernetzen. Alle in diesem Bereich Interessierten bekommen außerdem die Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen und für eigene Projekte inspiriert zu werden.

Die Plattform ist eine komprimierte Sammlung der entstehenden Projekte. Um den Besucher bei der Quantität nicht zu überfordern, wird nur ein kleiner Teaser des Projekts mit der nötigen Basisinformation bereitgestellt und über Links auf weiterführende Informationen verwiesen (z.B. auf die Goethe Institut eigenen Pressemeldungen oder Webseiten der Teilnehmer). Der Teaser besteht aus einem, von den Teilnehmern verfassten, englischen Satz über das Projekt und einem Foto in einem festgelegten Format. Der Teilnehmer kann selbst entscheiden welches Foto er als stellvertretend für das Projekt empfindet, es kann ein abbildend-dokumentierendes Foto sein, es kann aber auch das Team zeigen oder eine Momentaufnahme der Vorbereitungen zum Projekt. Wichtig ist, dass das Foto – genau wie der Satz – vermittelt, was für den jeweiligen Teilnehmer am wichtigsten, bzw. prägend für das Projekt ist.

Gestalterisch unterscheidet sich die Plattform bewusst vom aktuellen Auftritt des Goethe Instituts. So wird verdeutlicht, dass die Arbeiten und die Teilnehmer im Vordergrund stehen und nicht die Organisation als solche. Die gestalterischen Elemente der Webseite sind insgesamt sehr dezent und funktional, um zum Einen den Bildern der Arbeiten genügend Raum zu geben um für sich sprechen zu können, und zum Anderen den Archivcharakter der Plattform zu unterstreichen.