WiSe 2014/15, M.A. Lara Soreh Wernert
Der Ausgangspunkt für die Master-Kollektion war eine Auseinandersetzung mit
den heutigen Materialwegen in der Textilbranche. Ich bin den Textilien nachgereist
- nach Hongkong und Teilen Chinas.
Mit der vorliegenden Kollektion „Großstadtdschungel“ möchte ich ein Zeichen
setzen, wie ressourcenschonend gearbeitet werden kann. Die Umsetzung orientiert
sich am „Prinzip des geringsten Aufwandes“ (im ökologischen Sinne)
mit dem inhaltlichen Schwerpunkt der gesellschaftlichen Problembewältigung
(Soziale Hilfestellung). Zur Ästhetik der Reduktion inspirierte mich die
Gestaltung des Schweizer Architekten, Künstlers und Designers Max Bill (1908-
1994). Er wurde geprägt von den Zeiten des Mangels, die uns wieder einholen,
wenn die Ressourcen zur Neige gehen. Zudem sprach Max Bill von seinen
Skulpturen im Kontext einer Umweltgestaltung. Dies bedeutet für mich einen
Design-Beitrag sowohl aus ökologischer als auch aus sozialer Sicht zu etablieren,
um somit eine Ästhetik zu vermitteln. Mein Anliegen ist, dass es auch für
große Firmen einen Selbstverständlichkeit wird, trotz finanzieller Risiken solche
Gestaltungsideale zu verwirklichen.
Das Traditionsgericht Hotpot (deutsch: Heißer Topf) dient als Beispiel meiner
Beobachtung in Chinas Shopping malls zum Thema gesellschaftlicher Wandel.
Es wird nun anstelle eines gemeinschaftlichen Essens, eine „Fast-food” Variante
angeboten, bei welcher der Gast seinen Topf für sich alleine bekommt.
Dieses Beispiel zeigt das ambivalente Verhältnis von Konsum und Werten. Der
Zusammenhang von Mode und Nahrung wird somit verdeutlicht, denn beide
definieren uns von innen und aussen. Die Zutaten können frei gewählt werden.
Beim Hotpot wirft jeder kleine Häppchen oder Reststücke rein und es kommt
etwas Schmackhaftes heraus.