Masterthesis von Michl Goß im WiSe 22/23
Ein Plädoyer für das Handwerk
Handwerk ist super. Da sind wir uns alle einig. Aber was genau ist das denn eigentlich, Handwerk? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Der Begriff wird heute in sozialen Medien und Werbekampagnen genauso inflationär benutzt wie Design, Heimat, Liebe und Freiheit. Dabei wird zunehmend unklar, was „Handwerk“ eigentlich bedeutet. Ein Hashtag, eben.
Meine theoretische Masterthesis leistet einen Beitrag zur Begriffsklärung.
Darin wird die Geschichte des Tischlerhandwerks ab dem 13. Jahrhundert analysiert und das breite Spektrum zeitgenössischer Möbelproduktion anhand von sechs Firmenporträts veranschaulicht. Aus drei Blickwinkeln werden die Unterschiede handwerklicher bzw. industrieller Produktionsweisen herausgearbeitet und visualisiert.
Der praktisch, gestalterische Teil der Masterthesis vermittelt die Vielseitigkeit des Materials Holz und den Formenreichtum handwerklicher Produkte. Am Ensemble wird lesbar, welche Stärken das Handwerk besitzt und welche Qualitäten es ausmachen. Der Wert des Handwerks wird in der Beziehung zu Mensch, Raum, Objekt, Natur und Kultur greifbar. Jeweils ein Werkstück rückt einen dieser Kontexte ins Schlaglicht.
Ankleide, Garderobe, Stuhl, Tisch, Kabinett. Fünf Möbel, fünf Argumente für das Handwerk.