Masterthesis im Studiengang Editorial Design von Theresa Holstege und Christian Schwentke

»Die Frage nach der Identität hat seit jeher das Potenzial, die Disziplinen der Geisteswissenschaft zu spalten. Bei einer Sache scheint man sich jedoch einig zu sein:
Heute steckt der Mensch mehr denn je in dem Dilemma zwischen Anerkennung und Ablehnung, gewünschtem Schein und befürchtetem Sein.
Ein Grund dafür liegt in unserer jüngsten Kulturgeschichte, in der vor allem die technologischen Entwicklungen dazu geführt haben, dass wir unser Ich zum Repräsentationsobjekt erheben, an dem geschraubt und verbessert wird. In diese Zeit lässt sich auch die Entstehung neuer Psychosen verordnen, die einen immer stärkeren Bezug zum Ich zeigen.
Unsere Identität ist heute also gleichermaßen zum Statussymbol wie auch zum Problem geworden.

In ›Fast nichts – Bin ich alles‹ beschreiben wir in einem zeitdiagnostischen Auszug die Entwicklung der Ich-Problematik und geben einen Ausblick auf gesellschaftliche Änderungen zu Themen wie Identität, Narzissmus und Aufmerksamkeit. Diese Zeitdiagnose wird eingerahmt von den Bildstrecken ›Hochstapler‹ und ›Resonanzräume‹, die mit der Unmöglichkeit der Dinge spielen. «

Theresa Holstege, Christian Schwentke