WiSe 2023/24 M.A. Mia Kugelmann
Das Projekt bildet die gestalterische Fortführung der theoretischen Arbeit, die als Beginn einer Enzyklopädie der Farbe Weiß behauptet, dass Weiß eben dies, eine Farbe ist, die entgegen Annahmen universeller Farbwirkung gerade nicht neutral, unbeschrieben und rein ist. Als Materialisierung ausgewählter Begriffe zwischen Optik, Kulturtheorie und Kognition erforschen die Gewebe inwieweit es nicht die Farbe Weiß gibt, sondern ihre Mehrfarbigkeit im Monochromen abhängig von Kontext, Raum, Licht, Tages- und Jahreszeit stets neu entworfen werden muss. Sie arbeiten mittels konkurrierender wie komplementierender Parameter von erstens Materialbeschaffenheit und Farbwirkung, zweitens Transparenz, Mehrlagigkeit und Schussdichte, drittens Bindung und Gewebestruktur sowie viertens Flächenwirkung und Rapport. In der praxisbasierten Erforschung weißer Polychromie zeigt sich, wie komplexe Interaktionen mit Farbe möglich sind, die als Beitrag neuer Diskurse interdisziplinärer Gestaltung wirken können.