WS 21/22 / Klasse Stella Geppert
Atelier 1 Präsentation von Carolin Heddergott
El banano
Das Projekt gründet auf der Auseinandersetzung mit dem Ort, an dem ich mich befunden habe. Zunächst beobachte ich, fotografiere und erforsche und verlasse anschließend immer weiter die Beobachterrolle um aktiv einzugreifen. Ich erforsche das vermeintlich tote Blatt und setze es verschiedenen Reizen aus, auf die es reagiert. Es entsteht ein Dialog, in dem sich das Blatt verfärbt, wellt, kräuselt, zusammenzieht und schlussendlich zerfällt. Für mich ist es ein schöner Dialog. Aber es ist auch ein Überlebenskraft und zeigt den letzten Atem des Blattes, die letzte Bewegung bevor es zerfällt.
Gestrickte Drahtobjekte
Die Werke zeigen die Kombination eines Materials zusammen mit einer unkonventionellen Technik, die erst einmal nicht mit dem Material umsetzbar zu sein scheint. Das neu entstandene Objekt ist fest aber zugleich auch elastisch und verformbar, es wirkt durch seine feine Struktur transparent und zart. Das Vorgehen zeigt, wie wir mit einem Material Formen erschaffen können, die dessen Eigenschaften und natürliches Erscheinungsbild völlig außer Kraft setzen. Die dazugehörigen Zeichnungen greifen das Thema der Linie auf und übersetzen die Objekte in eine zeichnerische Form. Das Objekt löst sich auf und es bleiben lediglich die Linien, die sich scheinbar sinnlos und ohne Plan über das Papier bewegen.
Zwischenräume
Die Fotografien konzentrieren sich auf die Zwischenräume. Das Bild entsteht nicht primär aus dem Motiv selbst sondern den Zwischenräumen und somit dem Hintergrund. Es entsteht ein komplett neues Bild, dass das ursprüngliche Motiv aus seiner Größendimension hebt. Was vorher Makro-Aufnahmen waren, erscheinen nun wie große Karten, die Seenlandschaften und Wege verzeichnen. Sie sind scheinbar weit weg, und winzig klein. Es erfolgt ein Wechsel von Makro zu Mikro.