MA - Abschlusskollektion von Nanyi Li
SoSe 22
In meiner Kollektion geht es um den Zeitraum, in dem die Qing-Dynastie erst zu Ende gegangen ist und das moderne China aufgebaut wird (ca. 1910-1930). In diesem Zeitraum ist meine Lieblingsschriftstellerin geboren und aufgewachsen. In der neuen Zeit während der Republik China sind viele neue Lebensarten und Neuigkeiten vom Westen nach China und besonders in Shanghai und Hongkong angekommen und haben sich verbreitet.
Man konnte damals die Kombination vom alten und modernen China gleichzeitig sehen. Alt und neu, traditionell und modern, arm und Luxus, alles war absurd, gemischt und kombiniert. Dies ist die Stimmung, die ich zeigen wolle. Es ist eine kaputte und zerstörte Schönheit.
Auf der anderen Seite geht es auch um die Authentizität, wie der Name „Blumen im Nebel“. Meine ganze Masterarbeit stellt sich die Fragen: Was ist chinesisch? Was ist westlich? Was ist echt? Was ist unecht? Alle Elemente verschwinden in den unterschiedlichen Kontexten und gleichzeitig tauchen diese in unterschiedlichen Kontexten wieder auf. Es kommt darauf an, aus welcher Perspektive man die Sachen versteht. Meine Kollektion sieht aus, als ob sie traditionelle Bekleidung wäre. Aber wenn man sie genau beobachten, merkt man, dass alle Teile aus unterschiedlichen typisch westlichen Kleidungsstücken beispielsweise Hemden, Anzüge, Jeans usw. zusammengestellt sind.
Außerdem spielt Nachhaltigkeit heutzutage eine große Rolle in der Modebranche. Ich habe versucht nur nachhaltige Materialien in meiner Kollektion zu benutzen. Meine ganze Kollektion wurde aus Second-Hand-Kleidung produziert, außer der digitaler Print auf Organza wurde neu bestellt. Anderseits ist mir auch wichtig, dass die Kleidung aus Westen
zu einer traditionellen chinesischen Bekleidung umgesetzt wurde.
Projektbegleitung: Prof. Lars Paschke, Prof. Evelyn Sitter, KM Gesine Försterling, KM Dominik Cosentino
Theoriebegleitung: Dr. Iris Dankemeyer