Unsere Städte sind von Klangwellen, sonischen Objekten und akustischen Geschehnissen überschwemmt. Oft sind diese Sounds schwer fassbare und flüchtige Realitäten, die auf dokumentarische Spuren angewiesen sind, um erkannt und gehört zu werden. Aber sie sind auch selbst Spuren von Formen der Sozialität, von materiellen Prozessen und anderen Kräften, die das Leben in der Stadt gestalten.
In Sounding the City wollen wir folgende Fragen beantworten: Was können wir über das städtische Leben lernen, wenn wir uns auf den Sound konzentrieren? Wie beeinflussen unsere verschiedenen Dokumentations-Modalitäten das, was wir lernen können? Und was sind die Möglichkeiten und Grenzen unserer Versuche, die Artefakte unserer Dokumentation zu aktivieren?
In dieser Kompaktwoche üben Studierende, wie sie verschiedene städtische Soundobjekte und akustische Geschehnisse dokumentieren und interpretieren können. In kleinen Gruppen werden wir verschiedene Sinnesmodi verwenden und mehrere Werkzeuge (Tonaufnahme, Zeichnung, Text, Fotografie) einsetzen, um Soundspuren zu sammeln. Gleichzeitig werden wir untersuchen, wie der Sound jeden einzelnen Modus oder jede einzelne Form der Dokumentation „überschreitet“. Unsere Arten der Dokumentation von Klängen sind immer unvollständig – wie können wir also das städtische Leben trotz dieser Unvollständigkeit erfassen und hervorrufen? Kurz gesagt: Diese Kompaktwoche experimentiert mit kollaborativer multimodaler und multisensorischer Wissensproduktion und wird sich sowohl der ethnografischen Forschungspraxis als auch der kritischen empirischen Analyse und dem Kommunikationsdesign widmen.
Englische Fassung:
Cities are awash with soundwaves, sonic objects and sonic events. Many are elusive, intangible and ephemeral realities that rely on documentary traces to be known and heard. But they are also themselves traces of forms of sociality, material processes and other forces shaping life in the city.
In Sounding the City we ask and seek to answer the following questions: What can we learn about urban life when we focus on sound? How do different modalities of documentation influence how and what we know? And what are the possibilities and limits of activating the artefacts of our documentation?
In this Kompaktwoche students will practice ways of documenting and interpreting diverse urban sound objects and sonic events. In small groups we will utilise different sensory modes, and equip ourselves with different tools (sound recording, drawing, text, photography) in order to gather various traces of the sonic. At the same time, we will explore how sound “overflows” any single mode or form of documentation, and reflect on how the incomplete traces from different modalities can be patched together to capture and evoke something specific about urban life. In other words, we will experiment with collaborative multimodal and multisensory knowledge production, from ethnographic research practice to critical empirical analysis, and communication design.
Lern- und Qualifikationsziele BA und MA: Um die Lern- und Qualifikationsziele zu erreichen, werden von BA Studierenden in Gruppenarbeit zu erarbeitende Präsentationen der Seminarinhalte erwartet. Die Formate differieren und können von Plakatgestaltungen über Vitrinenausstellungen bis zu schriftlich fixierten Konzeptpapieren reichen.
Lern- und Qualifikationsziele MA Design Studies: Um die Lern- und Qualifizierungsziele zu erreichen, werden von MA Studierenden zusätzlich zur Präsentation der Seminarinhalte in individuell wählbaren Formaten jeweils eine schriftliche Hausarbeit im Umfang von 20 Seiten erwartet.