Die Jubiläumsausstellung der Studienrichtung Zeitbasierte Künste von Prof. Michaela Schweiger zeigt noch bis Sonntag, 11. Juni 2023, künstlerische Positionen von Studierenden und Alumni in der Burg Galerie im Volkspark. Am Donnerstag, 8. Juni 2023, ab 18 Uhr, findet die feierliche Finissage der Ausstellung statt. Ort: Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
Am Donnerstan, 8. Juni 2023 laden ab 18 Uhr die Studierenden und die Professorin Michaela Schwieger der Zeitbasierten Künste herzlich zu einem langen Abend in ihrer Ausstellung Spuren von Arbeit ein.
Über das Programm
Der Abend wird von Klängen und Stimmen von Mark Hornbogen, Sylvie Viain, Gaja Galina Bielewski, Joëlle Tumasov und dem Chor Wirsing geprägt.
Der performativ-musikalische Teil der Finissage startet mit dem Chor Wirsing, der ein bekanntes Arbeiterlied vorträgt, dessen Text auf Grundlage von Kunstschaffenden geläufigen Schreiben umgetextet wurde. Zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten aufgeführt, wird das Lied den Abend durchziehen.
Von Mark Hornbogen, der solo unter dem Namen The Real Douche auftritt, wird eine Soundperformance zu erleben sein. The Real Douche ist ein Noise- und Industrial Projekt, das seit 2008 besteht und von Mark Hornbogen ins Leben gerufen wurde. Es handelt sich dabei im weitesten Sinne um elektronische Musik mit einem experimentellen Charakter.
Unter dem Titel Eggnog The Nonth - Verbum Ignota mixo#11 aktiviert Sylvia Viain gemeinsam mit dem Kontrabassisten Albrecht Brandt eines der Szenenbilder in der Ausstellung.
Der musikalische Ausdruck von Sylvie Viain bewegt sich zwischen Performance und der Erfindung von Liedern, die in einer ersonnenen oder improvisierten Sprache, in Englisch oder einem nachgeahmten Englisch, vertont werden. Albrecht Brandt ist in den verschiedensten Genres Zuhause, vor allem aber im experimentellen Jazz.
Joëlle Tumasov liest in der Performance Poetry from travels Texte, die auf einer Reise mit Freunden entstanden sind. Sie nimmt unterschiedliche Rollen ein, die dem Reisenden eigen sind. Beobachten, Beobachtet werden, Stehen und Gehen.
Gaja Galina Bielewski spielt in ihrer Performance Das Pferd mit den Rollen von Trainierenden und Trainierten.
Während des gesamten Abends ist die Ausstellung Spuren von Arbeit zu sehen.
Über die Jubiläumsausstellung
In dem Ausstellungsteil, der sich den Lebenswegen und unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven auf Arbeit und Produktivität von Alumni widmet, finden sich in von Caro Sell und Daniela Grömke gestalteten Szenenbildern Fotos diverser Arbeitsplätze, von Tim Thiel gezeichnete Lebenswege ehemaliger Studierender, Interviews mit sechs ProtagonistInnen, Verweise auf unsere Netzwerke und eine Soundarbeit aus dem Klangkunstseminar. Arbeiten wie Halfway to Utopia von Lisa Börgen, in dem die Charaktere des Films Teil eines Kreislaufes auf halber Strecke zur Utopie werden, Zwischen den Spiegeln von Seunghoon Baek, in der die Betrachtenden zwischen physischem und virtuellem Raum verloren gehen oder Fotografien von Jana Luck, Tim Nowitzki und Max Méndez, die auf Sehnsuchtsorte des Spätkapitalismus einen besonderen Blick werfen, eröffnen unterschiedliche Perspektiven.
In dem Ausstellungsteil Proviant und Proportionen, der die vielschichten künstlerischen Herangehensweisen der aktuellen Studierenden versammelt, wandelt sich die Burg Galerie im Volkspark durch unterschiedliche räumliche Setzung mehrmals. In Form von Materialbildern, Skulpturen, Video- und Klanginstallationen werden Themen wie das Christentum als Baustelle, die Endgültigkeit von Entscheidungen oder der Kampf mit der Materie verhandelt. Es werden Geschichten vom Europäischen Waldelefanten erzählt und politische Geschehnisse, wie die Gewalttat von Aue, in den Fokus gerückt. In Soyoung Yangs Video Zimmer ohne Tür durchläuft eine Person unterschiedliche Stadien des Eingeschlossenseins, Todor Musev nimmt uns in seiner Videoinstallation Up from the Skies mit zu seiner Großmutter in Übersee und reist mit uns durch deren Paralleluniversen während Ferdinand Molck-Ude und Michael Schroller in ihrer Kanginstallation Rubinie I Strukturen des Zerfalls auf visueller Ebene konservieren, und gleichzeitig auf auditiver Ebene erlebbar machen.