Immer wieder wird in Texten über Textilgestaltung oder textile Künste wird über die etymologische Verwandtschaft von Text und Textil gesprochen. Im Projekt soll der Weg vom Text ins Textil gehen.

Es geht aber nicht um den Inhalt eines Textes, sondern um die Materialisierung von Wörtern.

Und zwar Wörter, die sich um das Textile drehen wie Kettbaum, Schussspule, Doppelbett, Alginat und Beize.

Entstehen soll ein Wörterbuch des Textilen, das aus gewebten und gestrickten Interpretationen oder Erklärungen der Fachwörter besteht. Dabei geht es nicht um eine wörtliche Übersetzung oder auch nicht um eine direkte Lesbarkeit durch Illustratives, sondern um die abstrakte Darstellung des Wortes über das Material.

Umsetzung:

Es sollen viele verschiedene Wörter, jeweils auf einer schwarzen Kette oder im Strick mit einem schwarzen mitlaufenden Faden als Grundfarbe und jeweils einer Farbe umgesetzt werden. Diese Farbe kann die Umsetzung des Begriffes gegebenenfalls unterstützen. Die Schussmaterialien oder Strickgarne sollen mindestens aus zwei verschiedenen Garnen bestehen (zwei verschiedenen Stärken, verschiedenen Farbnuancen oder verschiedenen Effekte)

Am Ende entsteht ein gemeinsames Lexikon von A-Z - jeder Buchstabe soll mindestens einmal vorkommen. Die Buchstaben werden zu Beginn verlost, es gibt je ein Beispielwort und weitere können in Absprache untereinander hinzugefügt werden. Zur Vorbereitung können gerne schon Wörter gesammelt werden.

Es soll mit sehr vielen verschiedenen Garnen auf verschiedenen schwarzen Ketten experimentiert werden, ebenso wie auf den verschiedenen Strickmaschinen vom Grobstricker bis zum Superfeinstricker, auf Ein- und Doppelbett, ebenfalls jeweils schwarz und eine Farbe.

Das Resultat ist ein gemeinsames Wörterbuch, zu dem jede mindestens 10 Stoffe beiträgt – gerne mehr. Die Größe jedes Stückes ist mindestens 15x15 cm. Im März sollen sie im Kurs fotografiert werden und in einer gemeinsamen Dokumentation/Wörterbuch zusammengestellt werden.

Im Laufe des Semesters werden begleitend Texte gelesen, um sich dem Thema der Materialität weiter anzunähern wie z.B. der Text „Textility of making“ von Tim Ingold.