Der Titel ist natürlich Quatsch, denn alles hat einen Wert! Zumindest sind wir es gewohnt, allem einen Wert zuzuschreiben. Doch: Wie bestimmt sich der Wert einer Sache? Wodurch bekommen die Dinge ihren Wert? Welche Vorstellungen von Wirtschaft und Gesellschaft liegen dem Begriff des Wertes zugrunde? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des Seminars, dass sich dem Wert der Dinge auf der Basis von Lektüren nähert. Wir schauen uns an, was Marx unter Gebrauchs- und Tauschwert versteht und wir lesen von anderen Kulturen, in denen der Wert einer Sache ganz anders bestimmt wird. Da bekommen Dinge ihren Wert erst in im sozialen Zusammenhang. Erst wenn sie zirkulieren, laden sie sich mit Wert auf und bekommen einen individuellen Wert oder erscheinen einer bestimmten Gruppe als besonders wertvoll. Um besser zu verstehen, was, wann und für wen wertvoll ist, suchen wir nicht nach einer allgemeingültigen Theorie, sondern wir fragen danach, welche Wertvorstellungen in welchen Kontexten vorherrschen und warum. Dabei werden wir schnell feststellen, dass die Frage nach dem Wert der Dinge zu anderen Zeiten und an anderen Orten ganz unterschiedlich gestellt wird. Davon handeln Theorien des Wertes, von denen wir uns im Seminar einige exemplarisch anschauen werden. Die Lektüre führt uns von der klassischen Ökonomie hin zu philosophischen Gedanken über ethnographische Beobachtungen bis hinein in designtheoretische Diskurse.

Das Seminar ist als Lektüreseminar konzipiert und eine Voraussetzung ist die Bereitschaft und Lust, sich mit theoretischen Texten zu befassen. Das bedeutet nicht, dass alles sofort verstanden werden muss. Das Seminar soll auch dazu dienen, das Lesen und Verstehen wissenschaftlicher Texte einzuüben. Ausgewählte Texte werden bereitgestellt, gerne können auch Vorschläge und Wünsche eingebracht werden, am besten vorab per Mail. Ein Teil der Lektüre wird auf Englisch sein.

Literatur zur Einführung

Graeber, David (2023): Die falsche Münze unserer Träume. Wert, Tausch und menschliches Handeln. Zürich: Diaphanes, S. 17-47.

 

Lern- und Qualifikationsziele BA und MA: Um die Lern- und Qualifikationsziele zu erreichen, werden von den Studierenden vorzugsweise Gruppenpräsentationen in Referatsform (oder vergleichbar) erwartet. Eine zusätzliche schriftliche Hausarbeit kann nach Absprache erarbeitet werden. Sie umfasst in der Regel ein Volumen von bis zu 10 Seiten.

Lern- und Qualifikationsziele MA Design Studies: Um die Lern- und Qualifikationsziele zu erreichen werden von MA Studierenden neben der verpflichtenden Präsentation in Referatsform (oder vergleichbar) eine zusätzliche, schriftliche Hausarbeit erwartet. Sie umfasst in der Regel ein Volumen von bis zu 20 Seiten.