Gesine Hopstein zu Gast an der BURG | Vortrag mit anschließender Diskussion am 13.12.2022 10:15 – 11:45 Uhr | Ort: Hermes, 1. Etage R 2.08 | Die Veranstaltung ist hochschulöffentlich.

„Wir können uns die schönsten Dinge für den Lernprozess ausdenken. Lernende werden immer danach fragen, welche Prüfungen am Ende auf sie warten“, sagt Verena Knoblauch, Lehrerin und Mitbegründerin des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur. Was sie beschreibt, nennt sich „Washback-Effekt“, das Rückwirken von Tests und Prüfungen auf den Unterricht. Sind Prüfungsaufgaben nicht an einer zeitgemäßen Lernkultur orientiert, verhindern sie sinnhafte pädagogische Praxis. Die Gestaltung von Prüfungsformaten rückt damit in den Vordergrund aktueller Unterrichtsentwicklung. Wird der Diskurs um aktuelle Prüfungskultur beobachtet, fallen Beschreibungen auf, die in jeder Kunstlehrperson große Resonanz erzeugen müssten. Von Prozess- und Produktorientierung ist die Rede, von selbständigen Lernwegen und von Reflexion. Scheinbar kann man gerade vom Fach Kunst viel lernen über zeitgemäße Prüfungskultur. Dennoch stellt sich auch für den Kunstunterricht die Frage, ob es die scheinbar offensichtlichen Potentiale des Faches ausschöpft und welchen Gegenwartsproblemen sich auch eine Prüfungskultur im Kunstunterricht neu stellen muss.
Der Vortrag möchte im Dialog mit allgemein-didaktischen und interdisziplinären Diskursen nach Merkmalen für eine zeitgemäße Prüfungskultur im Fach Kunst fragen. Anhand verschiedener Beispiele aus der Praxis werden Thesen formuliert und zur Diskussion gestellt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des kunstpädagogischen Seminars „Aufgaben(kultur) im Kunstunterricht“ statt. Gäste aus anderen Studiengängen der BURG sind herzlich willkommen.

Gesine Hopstein ist seit 2022 Studienrätin im Hochschuldienst an der Universität zu Köln. Sie studierte Kunst auf Lehramt in Köln, Essen und Wien. Von 2010 bis 2022 war sie am Erasmus-Gymnasium Grevenbroich tätig. Dort baute sie unter anderem den Lernbereich Medienbildung auf und war mitverantwortlich für die Implementierung des Unterrichtsfachs „Mediales Gestalten“. Seit 2014 hatte sie verschiedene Lehraufträge in Köln und Essen. Seit 2011 ist Gesine Hopstein in kunstpädagogischen Projekten tätig und betreibt Vernetzungsarbeit in Köln mit unterschiedlichen Institutionen, z. B. mit der Museumsschule, dem BDK e. V. Fachverband für Kunstpädagogik oder der Universität zu Köln. Gesine Hopstein promoviert zum Thema „Schreiben als Reflexions- und Kommunikationsinstrument“ bei Prof. Dr. Torsten Meyer (Kunstdidaktik, Uni Köln).

Foto: Gesine Hopstein