Abschlussarbeiten der Meisterschüler*innen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle werden vom 13. Juli bis 4. August 2024 in einer gemeinsamen Präsentation in der Burg Galerie im Volkspark gezeigt.

Mit Take Off 2024 setzt die BURG ihre im August 2021 begonnene Ausstellungsreihe fort und zeigt die Abschlussarbeiten der Meisterschüler*innen parallel zur Jahresausstellung Mitte Juli. In der diesjährigen Ausstellung in der Burg Galerie im Volkspark sind vom 13. Juli bis 4. August 2024 die Arbeiten von zwölf Meisterschüler*innen zu sehen, die 2024 ihren Abschluss erhielten. Der künstlerische Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf raumgreifenden Installationen und großformatigen, teils dreidimensionalen Wandarbeiten. Die Arbeiten, die sich mit großen Fragen der Zeit wie Klimawandel, Migration und Herkunft beschäftigen, führen in multisensorische Räume, die unerwartete Zugänge schaffen und überraschende Impulse geben.

Eileen Farida Almarales Noy – von der Insel Kuba stammend – setzt sich mit dem Thema Entwurzelung und interkulturelle Erfahrung auseinander. Ihre drei Installationen schaffen Raum für räumliche und emotionale Zustände des Dazwischen. Younghyun Min nimmt Bezug auf die politische Situation in Korea und verarbeitet in seinen Zeichnungen, Malereien und Skulpturen Erfahrungen seines Militärdienstes an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Yonghak Jo verwendet für seine Schmuck-Objekte die traditionelle koreanische Technik der Silberdraht-Tauschierung, die für ihn Symbol einer kulturellen Erneuerung für sein getrenntes Heimatland ist. José Madrigal Despaigne lädt in seinen Installationen und seiner performativen Praxis zum Nachdenken über die tiefe physische und spirituelle Verbindung ein, die wir mit der Natur teilen. Dabei besinnt er sich auf seine Wurzeln, auf die Einflüsse seiner afrokubanischen Vorfahren und sein kulturelles Erbe. Dana László da Costa arbeitet für ihre textilen Werke mit Pflanzen ihrer Heimatregion in der neotropischen Zone des ländlichen Brasiliens. Das Zusammenspiel aus daraus gewonnenen Farben steht metaphorisch für die kulturelle Vielfalt dieses Kontinents. Leon Fiand entwickelt in einer raumgreifenden Installation ein ungewöhnliches Kreislaufsystem zwischen Kunst, verwendetem Material, Wachstumsprozessen und Kommunikation mit Usern im Internet. Bei Iva Svoboda wiederum verknoten sich verschiedene Wesen, die von Begegnungen, einzelnen Persönlichkeiten und Orten inspiriert sind, in eine skulpturale Landkarte. Annekatrin Posselt bedient sich alter und neu produzierter Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs. Im Sortieren der Dinge reagiert sie auf schnelle Veränderungsprozesse. Den Ausgangspunkt von Keren Rothenbergs Arbeit bildet ihre letzte Ausstellung, beziehungsweise das, was davon übriggeblieben ist. In diesem Fall ein Reststück blauer Teppich. Für Youjeong Kim ist das Malen der Serie Hundebus eine Reise, um der Bedeutung von Familie näherzukommen sowie Teil eines persönlichen Heilungsprozesses. Friederike Dolinschek setzt sich mit dem Buch auseinander und begreift es auf verschiedene Weise: als Alltagsding, als Kulturgut und als komplexen Erzählraum. Die textilen Arbeiten von Antonia Jungk sind von ihrem Interesse an Farb- und Formbeziehungen bestimmt. Durch eigens dafür gefärbte Wolle und collagenartiges Ineinandergreifen intensiviert sie deren emotionale Wirkung.

Meisterschüler*innen-Studium

Ein Meisterschüler*innen-Studium können Kunstabsolvent*innen nach dem Studienabschluss anschließen, es richtet sich an besonders herausragende Studierende im Fachbereich Kunst. Hierbei erfolgt die Ernennung zur*m Meisterschüler*in durch eine*n Professor*in der Hochschule in Abstimmung mit dem Fachbereichsrat Kunst. In den letzten Jahren ist die Anzahl derer, die an der BURG den Meisterschüler*innenabschluss erhielten, gewachsen. Die Abschlusspräsentationen dazu fanden zuvor individuell und an verschiedenen Orten statt.

Ausstellende

Eileen Farida Almarales Noy, Friederike Dolinschek, Leon Fiand, Yonghak Jo, Antonia Jungk, Youjeong Kim, Dana László da Costa, José Madrigal Despaigne, Younghyun Min, Annekatrin Posselt, Keren Rothenberg, Iva Svoboda.

 

Eröffnung der Jahresausstellung

Freitag, 12. Juli 2024, 18 Uhr, im Garten des Volksparks Halle
Prof. Bettina Erzgräber, Rektorin der BURG

Begrüßung
Prof. Tilo Baumgärtel, Prorektor der BURG

Einführung in die Ausstellung Take Off 2024 – Meisterschüler*innen der BURG
Prof. Dr. Sara Burkhardt, Dekanin Fachbereich Kunst
Dr. Jule Reuter, Kuratorin Burg Galerie im Volkspark

Im Anschluss im Rahmen der Jahresausstellung
20 Uhr Werkschau Mode (Großer Saal im Volkspark)
ab 21.30 Uhr Musik und Tanz

 

Take Off 2024 – Meisterschüler*innen der BURG

Ausstellungsdauer: 13. Juli bis 4. August 2024
Ort: Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
Eröffnung: Freitag, 12. Juli 2024, 18 Uhr / Die Ausstellung ist an diesem Abend von 17 bis 20.30 Uhr geöffnet.
Pressevorbesichtigung: Mittwoch, 10. Juli 2024, 11 Uhr, Volkspark Halle, Schleifweg 8a, 06108 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr
Öffnungszeiten zur Jahresausstellung: Samstag, 13. Juli und Sonntag, 14. Juli, 10 bis 19 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist frei.
Kuratorinnen: Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie am Volkspark, in Zusammenarbeit mit Leona Blum
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/galerie
Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #BurgHalle und #TakeOff

 

Begleitprogramm: Take Off 2024 – Meisterschüler*innen der BURG

Mittwoch, 17. Juli 2024, 17 Uhr
Lesung mit Dana László da Costa aus ihrem Forschungsprojekt Marcosul, moderiert von Leona Blum, Kuratorische Assistenz der Burg Galerie

Mittwoch, 24. Juli 2024, 17 Uhr
Artist Talk mit Friederike Dolinschek, Leon Fiand (auf Deutsch) und José Madrigal Despaigne (auf Englisch), moderiert von Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark

Führungen durch die Ausstellung

An den Sonntagen, 21. Juli und 4. August 2024 führen um 15 Uhr Studierende der kunstpädagogischen Studiengänge durch die Ausstellung Take Off 2024. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.