In unserer Sonderreihe "Studio Profil" stellt sich am 9. Juni 2015 die Hamburger Keramikerin Karin Bablok vor.

SONDERVERANSTALTUNG / SS 2015

Vortrag am 9. Juni 2015,
16.00- 17.00 Uhr, Villa Raum 103/104
Gäste sind herzlich willkommen!

Karin Bablok ist eine der renommiertesten Keramikerinnen der deutschen Szene. Ihre Arbeiten, die sie aus Limoges-Porzellan, seit einiger Zeit auch aus einer japanischen Porzellanmasse fertigt, sind meist bis zur Lichtdurchlässigkeit dünnwandig gedreht.
Obwohl alle Arbeiten zweifellos Gefäße sind, tritt eine auf eine reine Funktionalität achtende Formbildung in den Hintergrund. So zerschneidet sie die auf der Scheibe entstandenen, rotationssymmetrischen Formen und setzt sie neu zusammen. Es entstehen Gefäße mit verschiedenen Gesichtern, mit Kanten und Kammern, die trotz ihrer Asymmetrie eine formale Klarheit und Strenge behalten, sich aber ihrer perspektivischen Erfassung auf den ersten Blick entziehen. Mit der anschließenden Bemalung geht sie ein auf Formen und Flächen – ein Dialog zwischen Raum und Linie, zwischen Innen und Außen entsteht. Die Bemalung ist dabei nicht nur dekorative Verzierung, sondern lässt Form und Malerei zu einer Einheit verschmelzen.
In ihrer Malerei verfolgt sie dabei zwei Ansätze, die kaum unterschiedlicher sein könnten:
mal führt sie den Pinsel kraftvoll-spontan mit schneller Geste, mal strukturiert sie mit präzise aufgebrachten geometrisch-konstruktiven Linien, Punkten und Flächen den Gefäßkörper – ein komplexes Spiel der Gegensätze: Schwarz/Weiß , Körper/Fläche, Innen/Außen, Malerei/Plastik. Karin Bablok, geboren 1964 in Donauwörth, lebt in Hamburg und arbeitet in einem alten Schulhaus, das sie mit anderen Künstlern teilt. Aufenthalte und Lehrtätigkeit in Japan und Korea haben ihre Kunst nachhaltig geprägt.

Karin Bablok was born in Donauwörth in Germany in 1964 and is one of the most important German ceramic artists of her generation. Despite her young age she already achieved wide recognition, with several international awards and works in important public collections in Germany, Netherlands and Japan. Bablok's work is very recognizable – she works in porcelain and decorates with black basalt glaze either inlaid or brushed on. The forms are thrown on the wheel and when leather hard, cut into pieces and assembled again in order to obtain different curves and edges. This divides the vessel into various sides and makes it appear differently depending on the point of view. The decoration is as important as the shape itself. The black lines echo the shape of the form combining the inside with the outside in a way that is both constructing and deconstructing. New spaces and images arise as the viewer turns the object.