Im Rahmen des Workshops „Antisemitismus und Kunst vor 1933“ finden am 27. Juni zwei öffentliche Veranstaltungen statt.

12-12.45 Uhr           

Eröffnungsvortrag Arie Hartog: „Hoffentlich fällt noch ein Jude vom Himmel“. Gerhard Marcks und die Vorurteile

Als 1988 ein Buch mit einer Auswahl von Briefen des Bildhauers Gerhard Marcks erschien, wurden darin auch einige seiner antisemitischen Kommentare publiziert. Diese und andere Dokumente geben Hinweise auf ein früh gefestigtes und sich dann entwickelndes Bild von Juden*Jüdinnen bei Marcks. Dass der Künstler gleichzeitig jüdische Freund*innen hatte, und sich für sie einsetzte, widerspricht dem keineswegs. Arie Hartog analysiert Aspekte des Weltbildes des Künstlers und geht der Frage nach, ob und inwieweit diese biografischen Details kunsthistorische Relevanz haben.

 

19 Uhr                       

Film „Der Erlösungskomplex“ und Gespräch von und mit Fabian Bechtle und Leon Kahane, Forum für demokratische Kultur und zeitgenössische Kunst

Über die kulturellen Dimensionen des Antisemitismus in der Gegenwartskunst wird noch nicht lange diskutiert. Dabei war Antisemitismus schon immer Teil des Zeitgeistes. Über die Sprache und die Bilder der Kunst wurde Antisemitismus popularisiert. Um diese Kontinuität geht es in dem Film "Der Erlösungskomplex".

Das Forum demokratische Kultur und zeitgenössische Kunst (Forum DCCA) ist ein Ort für künstlerische Kulturkritik. Es wurde von den Künstlern Fabian Bechtle und Leon Kahane gegründet. In Kooperation mit Kulturinstitutionen produzieren sie künstlerische Beiträge und Begleitprogramme zu aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten mit besonderem Fokus auf die kulturellen Kontinuitäten des Antisemitismus.